Berichte der Literaturgruppen
Weimarreise 2013
Von Beginn an drängte es die Teilnehmer des Literaturkreises die Orte, an denen sich die gemeinsam genossene Literatur entfaltete, auch gemeinsam kennenzulernen. Zur Vertiefung des Gelesenen wurden literarische Reisen gemacht. Zunächst nach Halberstadt (Wiebke Bruhns „Meines Vaters Land“), nach Dresden (Uwe Tellkamp „Der Turm“), zum unheimlichen Stechlinsee in die Mark Brandenburg (Theodor Fontane „Der Stechlin“) und zuletzt in die Hauptstadt der deutschen Klassik - nach Weimar (J.W.v.Goethe „Die Wahlverwandtschaften“). Das letztgenannte Ziel animierte Teilnehmer der „Faustgruppe“ unserer Akademie, sich anzuschließen.
Hervorragend organisiert wurde die Bildungsreise von Frau M. Kätzel. Wir nächtigten kaiserlich im Hotel „Kaiserin Auguste Victoria“, gegenüber dem prächtigen Jugendstilbahnhof am neu gestalteten Bahnhofsvorplatz. Wir hatten eine informative und nachdenkliche Stadtführung zu allen guten und schlechten Erinnerungsorten dieser Stadt. Wir besichtigten das Schillerhaus und Schiller-Museum, wie kurz das Familienglück dort war! (1802 -05) Wir besichtigten Goethes Wohnhaus und das Goethe–Nationalmuseum, die Fürstengruft, aber auch Christianes Grab, des großen Meisters Gartenhaus im Ilmpark, die „Herderkirche“ St.Peter und Paul, wo der Cranach-Altar leider verhängt war. Am letzten Tag,- bevor der Zug zurück abfuhr-, konnte in einer konzertierten Aktion noch der Besuch der Anna- Amalia-Bibliothek organisiert werden.
Das Jahresthema „Wilhelm Busch“
Für das Jahr 2014 haben wir uns als Jahresthema vorgenommen, uns des verehrten und allseits bekannten Wilhelm Busch auf unterschiedliche Weise zu nähern.
Am Freitag, den 10.Jänner – in Kombination von Wandern und Bildbetrachtung- stiegen wir hinauf auf die Wilhelmshöhe und besuchten im Museum die vielbeachtete Ausstellung „Wilhelm Busch und die alten Meister“. Die Resonanz der TeilnehmerInnen war unterschiedlich:
Erwarteten die einen doch einen getreuen Kopisten der von Wilhelm Busch so heißgeliebten alten niederländischen Meister des 17.Jahrhunderts - und das war der uns bisher unbekannte Maler Wilhelm Busch mitnichten! Ganz offensichtlich hatte er seinen eigenen unverwechselbaren Pinselstrich und die von ihm so bewunderten „Alten“ dienten als Anregung. Zum anderen hatten die TeilnehmerInnen des Ausflugs Probleme mit den winzig kleinen Formaten Als Mitglieder der „Akademie 55plus“ – da mussten doch Etliche aufgrund von mangelndem Sehvermögen zu nahe herangehen an das Bildchen – und schon wieder wurde die Alarmanlage ausgelöst! Es waren nur wenige Besucher zugleich mit uns dort und das Aufsichtspersonal war bewundernswert geduldig, wofür wir uns herzlich bedanken.
Im Anschluss an das Kunsterlebnis fand sich eine fröhliche Runde im Museumscafé, wo auch uns insbesondere die Frage bewegte: warum hatte Wilhelm Busch zu Lebzeiten seine bemerkenswerten Gemälde nie einer Öffentlichkeit präsentiert?