Weimarreise 2013

 

 Deutsches Nationaltheater Weimar mit Goethe- und Schiller-Denkmal

Von Beginn an drängte es die Teilnehmer des Literaturkreises die Orte, an denen sich die gemeinsam genossene Literatur entfaltete, auch gemeinsam kennenzulernen. Zur Vertiefung des Gelesenen wurden literarische Reisen gemacht. Zunächst nach Halberstadt (Wiebke Bruhns „Meines Vaters Land“), nach Dresden (Uwe Tellkamp „Der Turm“), zum unheimlichen Stechlinsee in die Mark Brandenburg (Theodor Fontane „Der Stechlin“) und zuletzt in die Hauptstadt der deutschen Klassik - nach Weimar (J.W.v.Goethe „Die Wahlverwandtschaften“). Das letztgenannte Ziel animierte Teilnehmer der „Faustgruppe“ unserer Akademie, sich anzuschließen.

Hervorragend organisiert wurde die Bildungsreise von Frau M. Kätzel. Wir nächtigten kaiserlich im Hotel „Kaiserin Auguste Victoria“, gegenüber dem prächtigen Jugendstilbahnhof am neu gestalteten Bahnhofsvorplatz. Wir hatten eine informative und nachdenkliche Stadtführung zu allen guten und schlechten Erinnerungsorten dieser Stadt. Wir besichtigten das Schillerhaus und Schiller-Museum, wie kurz das Familienglück dort war! (1802 -05) Wir besichtigten Goethes Wohnhaus und das Goethe–Nationalmuseum, die Fürstengruft, aber auch Christianes Grab, des großen Meisters Gartenhaus im Ilmpark, die „Herderkirche“ St.Peter und Paul, wo der Cranach-Altar leider verhängt war. Am letzten Tag,- bevor der Zug zurück abfuhr-, konnte in einer konzertierten Aktion noch der Besuch der Anna- Amalia-Bibliothek organisiert werden.

Abends erlebten wir Kleinkunst á la „Goethes Dramen mit den Damen“ und speisten gemeinsam am Frauenplan in historischem Ambiente. Der Oktober verwöhnte uns mit Sonnenschein und wir bestaunten die bis in den kleinsten Winkel inzwischen liebevoll restaurierte schöne Stadt. Und wir fragten uns, was denn die Besonderheit dieser doch eigentlich kleinen deutschen Stadt sei, so dass bis heute so viel Geist und Geld sich dort versammelt/dort hinfließt?

Die deutsche Klassik, die Romantik, das Bauhaus, die Musiker, die Maler, die dort wirkten, allein die Figur der Herzogin Anna Amalia, die Preußen (unser Hotel), die 1.deutsche Demokratie manifestierte sich dort(1919), die Nazis (das KZ mit dem ach so trügerischen Namen Buchenwald ist nahe bei), die DDR –Hinterlassenschaften,

die liebevolle, ideenreiche, ästhetisch schöne Restaurierung der Stadt und ihrer Plätze und Gebäude seit 20 Jahren, die Idylle an der Ilm : das alles kann der aufmerksame Besucher in dieser kleinem Stadt wahrnehmen. Weimar ist für die heimatlose deutsche Seele ein kleiner Kristallisationspunkt, es ist identitätsstiftend und einmalig und noch vieler Reisen wert!

Herzogin Anna Amalia Bibliothek

„Ich bin zu alt, um nur zu spielen, zu jung, um ohne Wunsch zu sein“ (J.W.v.G.)

Dr. Hannelore Freudenberg

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