Berichte von Reisen verschiedener Gruppen
Besuch der Zeche Zollverein
Etwas zur Vorgeschichte meines Besuches in Essen:
Für das Jahr 2010 hatten sich neben Kassel 9 weitere deutsche Städte beworben. Zwei Städte setzten sich in dem bundesweiten Bewerbungsverfahren durch. Essen und Görlitz wurden als Bewerber für die Kulturhauptstadt der EU-Kommission mitgeteilt.
Die Wahl zur Europäischen Kulturhauptstadt folgt einem strengen Vergabeverfahren.
"Essen für das Ruhrgebiet" ist Synonym dafür, dass Essen gleichsam für das ganze Ruhrgebiet steht. "Essen für das Ruhrgebiet" steht gleichsam für den Wandel vom reinen Industriegebiet, dem "Ruhrpott" zu einer Region die Dienstleistung und Kultur zur Basis ihres Selbstverständnisses gemacht hat.
Görlitz steht als Beispiel dafür, dass die Stadt Görlitz/Zgorzelec, vor dem 2.Weltkrieg eine Stadt, dann geteilt durch den "Eisernen Vorhang", sich heute im vereinten Europa grenzüberschreitend eine europäische Stadt darstellt. Begründet auf Tradition und Wandel.
Die offizielle Begründung der Auswahl finden Sie HIER
Die weiteren deutschen Bewerberstädte waren:
Braunschweig / Bremen / Essen / Görlitz / Halle / Karlsruhe / Kassel / Lübeck / Potsdam / Regensburg
Hier finden Sie eine Galerie aller Bewerber.
Da sich Kassel auch, für die Kulturhauptstadt 2010 beworben hatte, bin ich aus Interesse und auch Neugier nach Essen und zur Zeche Zollverein gefahren.
d14 Ende Einladung zur d14 http://uebung.aka55plus-kassel.de/images/slide/2017.09.17/d14.jpg Der Rest vom "Parthenon der verbotenen Bücher" http://uebung.aka55plus-kassel.de/images/slide/2017.09.17/Symbol vom d14 Ende.jpg Die Fremden schauen auf das d14 Ende herab http://uebung.aka55plus-kassel.de/images/slide/2017.09.17/Die Fremden.jpg
Die beigefügten Bilder können nur schwer zeigen welches Wissen das Museum Zeche Zollverein über den Bergbau und die Region vermittelt. Das Museumskonzept zeigt die Landschaftsveränderungen, wie die Menschen sich der Arbeit angepasst haben ohne ihre eigenen Interessen zu verlieren, zeigt wie sie diese schwere körperliche Arbeit bewältigt haben, ob Übertage in den Maschinenhallen oder täglich viele Stunden Untertage.
Ein Museum das seiner Aufgabe gerecht wird, indem es das Leben aus diesem Gebiet in all seinen Facetten wiedergibt. Wie alles angefangen hat, wie es sich entwickelt hat und wie Unternehmer einen Landstrich geprägt haben.
Auch die Landschaftspflege nach der Bergbauzeit bekommt ihren Stellenwert. Die vielen Renaturierungsprojekte sind für dieses Gebiet von besonderer Wichtigkeit. Durch diese Entwicklung sind Naherholungsgebiete entstanden die ihresgleichen suchen.
Ich war so beeindruckt, so dass ich, sobald sich eine Gelegenheit bietet, die Zeche Zollverein wieder besuchen werde. Interessenten können sich gerne bei mir melden. Wir vereinbaren dann eine gemeinsame Tour.
Mai 2011
Manfred Israng
Fagus lat.Buche
Fagus – Werk Alfeld ? Nie gehört! Aber jetzt sind wir klüger.
Wir – das sind eine Gruppe von 10 Mitgliedern unserer Akademie, die sich an einem sonnigen Vorfrühlingstag Ende März treffen und gemeinsam nach Alfeld an der Leine fahren. Die Anregung zu dieser Excursion - perfekt organisiert - war dem Ehepaar Natt zu verdanken.
Und wirklich erwartete uns etwas ganz Außergewöhnliches. Walter Gropius, damals noch ein junger und unbekannter Architekt, erbaute vor über 100 Jahren im später so genannten Bauhaus-Stil auf alten Fundamenten eine Fabrik, die sich radikal von allen zeitgenössischen Industriebauten unterschied. Mit seinen Glasfassaden und lichtdurchfluteten Werkshallen zeugte das Bauwerk von einem neuen Verständnis für die darin tätigen Arbeiter. Bis zum heutigen Tag bewundern wir diese ästhetische, zeitlos schöne, funktionelle Industriearchitektur – und bis heute werden in der Kreativabteilung des Fagus-Werks aus Buchenholz Schuhleisten für die aktuelle Schuhmode in minutiöser Handarbeit hergestellt!
Die hohe alte helle Lagerhalle zum Trocknen der Holzrohlinge (damals): heute ist sie ein Museum über 5 Etagen zur Firmengeschichte, zur Baugeschichte, zur Massivholzverarbeitung und – dies zum Entzücken aller anwesenden Damen- über 100 Jahre Schuhmode. Da wurde manche Erinnerung an vergangenes Schuhwerk geweckt, sei es „vorderfuß- mordend a`la Aschenputtel „ gewesen oder ein „Sanitäts – Schuhwerk“!
2011 wurde das Fagus – Werk , als lebendes Denkmal einzigartig, zum UNESCO Weltkulturerbe ernannt, nicht zuletzt dank einem rührigem Förderverein, dessen Vorstandsmitglied, Herr Karl Schünemann, uns ein kenntnisreicher Führer durch das Werk war.
Danach machten wir noch einen Rundgang durch die hübsche Fachwerkstadt Alfeld und fuhren durch eine wunderschöne hügelige Landschaft im Abendsonnenschein wieder heim nach Kassel. Um einen wunderbaren Tag und eine großartige Erfahrung reicher.
Die Photos sind von unseren Mitgliedern Frau und Herrn Natt und Herrn Israng.