Bericht über die Wanderung zum Knorreichenstieg/Edersee im August 2015
Am Freitag, den 14.08.2015, stand die "Wanderung zum Knorreichenstieg" mit Edersee und Urwaldsteig auf dem Programm. Dazu hatte Frau Brede Herrn Dr. Eckhardt Schäfer als ortskundigen Wanderführer engagiert.
Treffpunkt war die Endhaltestelle der Straßenbahnlinie 3 am Augustinum. Von dort aus bildeten wir zehn interessierten Mitglieder bei dem schwülen Wetter Fahrtgemeinschaften. Vom Wanderparkplatz am Edersee stiegen wir die "Kahle Hardt" 140 Höhenmeter auf und wanderten dann auf dem Kamm zur Spitze "Schöne Aussicht", eine sehr zutreffende Bezeichnung für den Rastplatz mit Bänken und einem wunderschönen Ausblick auf den Edersee und Wälder des Nationalpark Kellerwald-Edersee-Urwaldsteiges.
An der Grenze zu Waldeck zeigte uns ein Grenzstein auch, dass hier früher Erz abgebaut wurde. Rechts und links des steinigen Pfandes war der saure Waldboden zwischen den Buchen und Eichen mit Farnen, Moosen und flicken-artig mit Flechten über dem vulkanischen Gestein durchzogen. Der Pfad am Abhang wurde steiler, der zum Teil weggespülte Boden ließ den Schieferuntergrund sichtbar werden. Kein grau-schwarzer Schiefer wie von den Schindeln bekannt, sondern bräunlich-gelbliches, schichtartiges Gestein, Ausläufer des rheinischen Schiefergebirges, wurden sichtbar. An den steilsten und wärmsten Stellen des Hanges entstanden, in hunderten von Jahren, bizarre Wuchsformen der Traubeneichen.
Regen legte Wurzeln frei. Die jetzt halb in der Luft verlaufenden Wurzeln der alten, knorrigen Eichen ließ einmalige Anblicke entstehen. Im "Gänsemarsch" wanderten wir fasziniert über Stock und Stein den "Knorreichenstieg" hinab, was uns zu Fotos anregte.
Der karge Steilhang ist auch ein geeigneter Lebensraum für Orchideen. Zum Beispiel sind hier im Mai das "Weiße Waldvöglein" zu bestaunen und im Juni die Pfingstnelken.
Auf der rechten Seite blitzte beim Abstieg immer wieder mal der Edersee durch die gekrümmten Baumwipfel. Aus dieser Perspektive hatten einige den Edersee noch nicht gesehen. Trotz der hohen Luftfeuchtigkeit (ungünstige Bedingung für Fernaufnahmen) wagten wir ein Erinnerungsfoto.
Alle kamen wohl behalten unten an. Auf dem Rückweg hielten wir in Niederwerbe an, um ein Mittagessen einzunehmen. Leider ließ die Küche etwas zu wünschen übrig. Auch wenn hier nicht alle Erwartungen in Erfüllung gingen, war es ein sehr schöner Wandertag. Danke an die Organisatoren.
Carla Schlicht, 17. August 2015