Tagesreise Juli 2018 ins Fürstenberger Schloss mit Porzellanmanufaktur
Der Name Fürstenberg im Weserbergland, nördlich von Bad Karlshafen Richtung Hameln gelegen, geht auf kein adeliges Geschlecht zurück, beschreibt nur die hohe fürstliche Lage des Schlosses, 90 m hoch über der Weser. Und so kann man oben angekommen einen atemberaubenden Blick auf das Wesertal genießen.
Nicht nur weil wir ein Schloss betraten, wurden wir gleich ehrfürchtig umgeben von der vornehmen Tischkultur dieser berühmten Porzellanmanufaktur „Fürstenberg“, die seit 1747 natürlich nach einigen Umbauarbeiten im Schlossgebäude bzw. Schlossgelände, wo mittlerweile moderne Produktionshallen entstanden, untergebracht ist. Herzog Karl I. verfügte, dass die Porzellanstücke bis heute mit einem blauen „F“ gekennzeichnet werden.
Um all das näher kennenzulernen, durchwanderten wir - unterstützt von einer Führung - das im Schloss bestehende Porzellanmuseum, das einen eindrucksvollen Überblick über die teils einmaligen Produkte von der Rokoko-zeit bis heute bietet. Besonders faszinierend sind die oft aufwendigen Bemalungen auf dem hauchdünnen Porzellan von geschmackvollen, Augen schmeichelnden Farben bis zu feinsten Goldtönen und oft hoch künstlerischen Wert, der immer die Liebe zum Subjekt mit besonderer Sorgfalt und Könner- bzw. Künstlerschaft widerspiegelt.
Jetzt interessierte uns nur noch, wie solche Porzellankostbarkeiten, die ja zum Großteil in Handarbeit gefertigt werden, entstehen. Dazu bot uns das Museum in der im oberen Stockwerk befindlichen Besucherwerkstatt ausführliche Erklärungen, wie der Hauptbestandteil von Porzellan, nämlich Kaolin, in aufwendiger, meist künstlerischer Arbeit zu solchem Augenschmaus gemacht wird.
Mit der heimlichen Frage, könnten wir unser Zuhause hiermit auch ein wenig schmücken, besuchten wir die angrenzende Verkaufshalle mit riesiger Auswahl vom Service über Vase, Kerzenleuchter, Aschenbecher usw. und verließen nach einem Blick in unser Portemonnaie dann doch dieses reizende Fürstenberg, aber glücklich über das Erlebte.
Christa Bieker, im Juli 2018