Sand VIII

George Sand, Der Müller von Angibault, 1845
(ein Poem von  Wolfgang Schwarz)


Ein halbes Jahrhundert schon vergangen
Als aufstand das Volk
Die Standesschranken niederzureißen
Gleichheit, Brüderlichkeit, Freiheit
Der Adel wütet weiter
Die Schranken im Kopf
Die Armen und die Reichen
Der geadelte Kapitalismus
Raubritter, geldadlige Ausbeuter und Verbrecher
Schufte und Gierlappen



Aber es gibt sie auch:
Die Ehrlichen, die Helfenden, die Moralischen, die Hoffenden
So wie die Witwe Baronin von Blanchemont
Endlich! Der maßlose Gatte tot
Endlich leben, Gefühle kennen keine Schranken
Liebe gebührt einem Schönen, Tüchtigen, Redlichen
Er, Handwerker, klug und stolz
Will nicht vom
Großmut einer Frau geadelt sein
Und doch, Henri Lenoir liebt keine andere
Marcelle, die gütige Baronin
Ihm scheinen die Zäune zu hoch
Und Gnade so demütigend
Doch Fluch wird zum Segen
Der verschwenderische Gatte hinterlässt Schulden über Schulden
Da bleibt nur ein kleiner Rest
Für den Bub, den Sohn, den künftigen Freiherren
Der reiche, raffgierige Pächter will die Güter, das Land
Sein Gebot weit unter Wert
Darf ein Engel eines Schurken Opfer sein?
Da erscheint der schöne, edle Müller
Der liebt des reichen Pächters reizende Tochter
Will den Betrug verhindern
Und Marcelle will zusammenführen
Des Pächters Tochter und den schönsten Mann
Den Müller von Angibault, den Ehrlichen, den Listigen
Auch Henri, der geliebte Handwerker
Taucht auf
Sehnsucht treibt ihn zu Marcelle
Verwirrung beginnt
Zwist zwischen Louis und Henri
Erst Irrtum, dann Freundschaft
Die ältere Schwester und Tochter der Pächterfamilie
Geistig verwirrt, da die Eltern ihr die Ehe verweigerten
Wird zum Racheengel, zum Feuerteufel

Ein vermeintlicher Bettler, Cadoche
Hinterlässt dem edelsten der Neffen, Grand Louis, den Müller
Sein beträchtliches Vermögen
Die Pächter verlieren durch die Feuerbrunst
Die wirre Tochter nebst Hab und Gut
So wird der Müller plötzlich zum achtbaren Schwiegersohn
Marcelle gleicht Schulden aus
Überlässt Hof und Land dem bösen Pächter
Ein Rest bleibt für die Baronin vom Erbe
Als Sicherheit für den geliebten Sohn Edouard.
Wie sollte es anders sein
Marcelle und Henri
Ein glückliches Paar

Dank George, der Gutherzigen
Danke George Sand!
Danke für das Happyend!

 

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