Berichte von Reisen verschiedener Gruppen


Die "Zwölf", Wallfahrt nach Meiningen und Schmalkalden im Mai 2018

Als unser kluges. tapferes, tatkräftiges und großzügiges Gründungsmitglied Isolde Brede wusste, dass sie sich nur noch einer kurzen Lebenszeit erfreuen durfte, wünschte sie sich noch einmal mit der Aka nach Meiningen zu fahren.

Brunhilde Tewer übernahm die Aufgabe, eine zweitägige Tour zu planen. So wurde die Fahrt auf den 6. und 7. Mai festgelegt und ein umfangreiches Programm zwölf reisewilligen Mitgliedern vorgelegt. Frau Brede hat diesen Termin leider nicht mehr miterlebt.

Der erste Tag in Meiningen war vor allem der Kultur vorbehalten. So besuchten wir am Sonntagnachmittag die Puccini-Oper „Tosca“. Alle waren begeistert: vom Orchester, von der alles übertönenden Gesangskunst der aufopferungswilligen „Tosca“, vom wohlklingenden Part des Heldentenors „Cavaradossi“, fasziniert vom fies-intriganten Polizei-Chef „Scarpia“ im rollengerechten Bariton.Staatstheater Meiningen 2018 Nach so viel Tragik war der Hunger groß, wir mussten dann aber im Bierzelt des „Henneberger Hofes“ geduldig eine Stunde auch ein opulentes Mahl warten....hungrige akaOpernbesucher warten aus Essen...

Am zweiten Tag zog es die 12 Kulturbeflissenen nach Schmalkalden, um ihren Bewegungsdrang zu befriedigen. Auf dem Höhenzug vor dem „Aktiv- und Vital-Hotel“ genossen wir zunächst die herrlichen Panoramaaussichten und pilgerten dann gemäßigten Schrittes hinunter ins Rossbach-Tal. Wanderpause im Rossbachtal 2018
Dort bewunderten wir noch frisch duftende Eichenholzbänke mit kunstvollen Schnitzereien (Wichtelmännchen, Wurzelsepp, Greifvögel und Furcht einflößen-den Geister). Wir begrüßten Ziegen, Handwerker, Bewohner und Seniorenwanderer.
Dann ging es immer steiler werdend wieder hinauf zum Vital-Hotel. Der Schweiß floss in Strömen, die Trinkflaschen waren geleert, 3 Stunden Wanderung und 10 km lagen hinter uns. Altstadtflair Schmalkalden 2018

Alle freuten sich auf die wunderbaren Eisdielen in der Lutherstadt Schmalkalden und aufs Trinken und Essen im „Ratskeller“. Wir wurden nicht enttäuscht – mein Geheimtipp: Buttermilch-Eis mit Mango! Am Nachmittag folgten wir brav der Stadtführerin, hörten vom Schmalkaldener Bund, von Luther, vom Türmer, Bestattungsritualen, von guten und schlechten Leuten, von Handwerkern und Hochwohlgeborenen. Im Café Endler füllten wir noch einmal unser Kalorien-Depot. Dem selbstgebackenen Kuchen konnten die meisten nicht widerstehen. Abgefüllt, glücklich, doch mit gedämpfter Heimatliebe fuhren wir zurück nach Kassel und dachten bis spät in die Nacht an das grüne Paradies in Thüringen.

 

Wolfgang Schwarz, im Mai 2018

Tagesausflug am 11. April 2018 nach Schloss Bevern

Was diesmal von der interessanten Fahrt mit Wilfried Werner in den Süden des Landkreises Holzminden in Niedersachsen zu berichten ist, ist nicht gelogen, auch wenn wir der Familie Münchhausen einen Besuch abgestattet haben. Ehrlich!!

Das Schloss Bevern, eines der prachtvollsten Bauwerke der Weserrenaissance, ein 2-geschossiger, 4-flügeliger Bau mit zwei Treppentürmen wurde von 1603 bis 1612 von Statius von Münchhausen, dem Urgroßvater des berühmten Lügenbarons, erbaut.Münchhausenschloss Bevern Zwei Brücken führen über einen Schlossgraben durch ein großes, mit steinernen Münchhausen-Köpfen geschmücktes Tor in den großen, quadratischen, Springbrunnen geschmückten Innenhof.

Bauherrenfamilie MünchhausenDer Bauherr, dieser Renaissance-Adlige Statius von Münchhausen, war nicht nur einer der Köpfe der Weserrenaissance, sondern soll sich auch als harter Geldverleiher jahrzehntelang ein riesiges Vermögen aufgebaut haben. Eingangstor Schloss BevernAuch wenn er in der unsicheren Zeit zwischen dem 16. und 17. Jh. einen spektakulären Konkurs hinlegte, hat er der Nachwelt ein wirklich sehenswertes und wunderschönes Bauwerk hinterlassen, das in der Folgezeit zu sehr vielen, unterschiedlichen Zwecken wie Kaserne, Erziehungsanstalt fSchloss Bevern Innenhofür Frauen, Besserungsanstalt für Jugendliche und schließlich Flüchtlingslager genutzt wurde. Ein altbekannter Spruch lautet „Bist Du nicht artig, kommst Du nach Bevern.“ Obwohl wir sehr artig waren – ungelogen – durften wir das Innere, das heute als regionales Kulturzentrum dient, betreten.

Wir kletterten über steile steinerne Wendeltreppen und konnten in den Räumen noch die ursprüngliche Bausubstanz dieses Riesengebäudes bestaunen, unter anderem auch die historische Schlosskapelle aus 1717, die heute meist als Standesamt und Hochzeitsraum genutzt wird. Fasziniert hat uns diese Erlebniswelt der Renaissance von vor über 400 Jahren. Danke und tschüss Statius!

Christa Bieker, im April 2018

 

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