Französisch stellt sich vor

Wir möchten Ihnen heute den Französisch-Sprachkurs vorstellen:

Der Kurs ist für Fortgeschrittene und hat den Schwerpunkt Konversation, er wird von zwei Muttersprachlerinnen geleitet: Mme. Hélène Keil und Mme. Marie-Paule Albin. Zur Zeit sind wir 9 TeilnehmerInnen.
Als Sprechanlässe dienen sowohl aktuelle Texte aus Zeitungen oder Zeitschriften, als auch literarische Texte mit mehr oder weniger hohem Anspruchsniveau, z.B. französische Erzähler des 20. Jahrhunderts.
Wir lesen abwechselnd Textabschnitte und sprechen dann auf Französisch darüber. Nebenbei ergeben sich eine Erweiterung des Wortschatzes und Erklärungen zur Grammatik.

Wir sprechen auch über besondere Sitten und Gebräuche, z.B. aus Anlass bestimmter Fest- und Feiertage und nehmen Sprichwörter und Redensarten unter die Lupe. Was ist typisch französisch – oder typisch deutsch? Auch hierüber kann man angeregt diskutieren und dabei seine Meinung überdenken.

 

Französisch kann ich auch bereits ein wenig

Wer von Ihnen spricht Französisch?

Ich behaupte, Sie sprechen alle Französisch – mehr oder weniger. Die französische Sprache ist überall im Deutschen präsent:

Stellen Sie sich vor, Sie haben ein Rendezvous. Sie gehen also ins Café oder ins Restaurant – vielleicht auch in ein angesagtes Bistro.
Sie bestellen einen Café au lait, nehmen einen Apéritif – oder einen Champagner.

Sie schauen in die Karte und breiten die Serviette auf ihrem Schoß aus. Sie wählen das Menü oder essen à la carte:

Als Vorspeise vielleicht eine Suppe oder einen Salat ?

Dann ein Kotelett mit Champignonsoße, dazu Pommes frites oder Püree.

Zum Schluss ein Dessert: eine Mousse au chocolat, eine Crème brulée oder ein Stück Apfeltarte? Und damit das Ganze auch bekommt, hinterher noch einen kleinen Digestif.

Viele Begriffe aus den Bereichen Gastronomie, Mode, Politik usw. haben Eingang in unsere Sprache gefunden. Wir verstehen sie und verwenden sie ganz selbstverständlich – wir empfinden sie oft gar nicht mehr als Fremdwörter, weil sich oft auch die Schreibweise der deutschen Sprache angepasst hat.

Wenn sie ganz und gar eingedeutscht sind und man ihnen ihre fremde Herkunft nicht mehr anmerkt, handelt es sich um Lehnwörter.

In unserem Beispiel: Karte, Suppe, Soße...

Mit den neuen Dingen sind oft auch ihre Bezeichnungen aus einem anderen Land übernommen worden – dies gilt natürlich in beide Richtungen.

So soll z.B. ein Franzose beim Anblick eines Dachfensters in Deutschland erstaunt ausgerufen haben: “Was ist das?“

Scheinbar konnte er sich die deutsche Bezeichnung nicht merken –jedenfalls ist „le vasistas“ das französische Wort für Oberlicht oder Dachfenster...

Wenn Sie Französisch sprechen, dann gehören Sie zu den 500 Millionen Menschen weltweit, die dies tun. Französisch ist die am dritt häufigsten gelernte Fremdsprache in Europa: nach Englisch (34%), Deutsch (12%) Französisch (11%).

Amtssprache ist es in 41 Staaten weltweit – es ist also eine Weltsprache mit über 110 Millionen Muttersprachlern und insgesamt 500 Millionen Sprechern.


Die französische Staatsflagge: La Tricolore

Die Franzosen sind sehr stolz auf ihre Staatsflagge – le drapeau tricolore oder la Tricolore.

Natürlich kennen Sie alle die französischen Nationalfarben:

Aber in welcher Reihenfolge erscheinen sie – und sind sie waagerecht oder senkrecht angeordnet?

Am 15. Februar 1794 – nach der Revolution – wurde die Flagge mit der heutigen Farbfolge blau-weiß-rot, senkrecht, zur offiziellen Nationalflagge der 1. Republik erklärt.

Die Bedeutung der drei Farben entspricht dem Wahlspruch:

Gleichheit – Freiheit – Brüderlichkeit also: égalité – liberté – fraternité.

Man fand ihn auch auf allen französischen Münzen, bevor der Euro eingeführt wurde.


Marie-Luise Meyer Herrmann, März 2015