Berichte von Reisen verschiedener Gruppen


Unsere Kulturfahrt vom 21. bis 23. Juli 2014 nach Aachen zur Ausstellung „Karl der Große - Macht Kunst Schätze“

Der Besuch der Ausstellung „Karl der Große - Macht, Kunst, Schätze“ an drei ausgewählten Orten der Aachener Pfalz – dem Rathaus (Krönungssaal), dem neuerrichteten Centre Charlemagne und der Domschatzkammer – war sehr beeindruckend. Hitze, viele Besucher und hervorragende Exponate, teilweise klein aber von überragender handwerklicher Qualität, strengten aber auch an. Doch konnten weder Wetter noch die ständig zunehmende Sommerhitze der guten Stimmung unserer zehnköpfigen Akademiegruppe etwas anhaben.

Nachdem wir also in Aachen angekommen waren, vermittelte uns eine Stadtrundfahrt einen interessanten ersten Eindruck dieser schönen alten Kaiserstadt. Dabei sorgte eine mit recht herzerfrischendem rheinischen Humor und Dialekt ausgestattete Stadtführerin für zwei heitere Stunden.

Nach einem gutem ersten Abendessen im Vier-Sterne-Hotel Mercure stand der zweite Tag ganz im Zeichen Karls des Großen. Als erstes erlebten wir eine Führung durch den Kaisersaal (auch „Krönungssaal“ genannt) des Aachener Rathauses. Dieser nicht nur durch die alljährliche Verleihung des „Karlspreises“ und des „Ordens wider den tierischen Ernst“ berühmte Kaisersaal war so hervorragend mit den wesentlichen Präsentationsobjekten , Installationen und Informationen zum ersten deutschen Kaiser hergerichtet, dass man sich sehr bald in das Frühmittelalter zurückversetzt fühlte. Der Ausstellungsteil „Die Macht Karls des Großen„ gab einen guten Einblick in das Denken und Handeln der Zeit, wie wir es uns heute aus den Quellen erschließen können.

Nicht alle hatten die Kraft, diese bedeutende Ausstellung der Kunst in vollem Umfange zu besuchen, in der einmalige Bücher aus dieser Zeit und hochwertigste Kunstwerke zu besichtigen waren.

Nachmittags haben wir uns dann zunächst im neu errichteten Centre Charlemagne mittels eines sehr informativen Videos die ganze Geschichte des Aachener Doms zeigen lassen. Vor unserer gebuchten Dombesichtigung nutzten die meisten noch die Möglichkeit für einen Rundgang durch die Domschatzkammer. Einzigartige Exponate mit unermesslichem Wert aus spätantiker, karolingischer, ottonischer, staufischer und gotischer Zeit, die zum Teil zu den größten Kunstwerken ihrer Epoche gehören, sind dort ausgestellt; besonders fiel uns hier noch neben oben gezeigter Karlsbüste das erste Originalkonterfei Karls des Großen als Dinar-Münze des Jahres 813 und das goldene Evangeliar Kaiser Heinrichs (siehe auch u.a. Anhang) auf.

Abschließend waren wir alle begeistert von der Domführung des jungen Historikers, der uns die Augen öffnete für die viele, großartige Symbolik im Bauwerk, die für Menschen im Mittelalter reale Bedeutung hatte. Die Fußplatten mit Inschrift aus der Grabeskirche in Jerusalem, aus denen der Kaiserthron besteht, die Teeschale aus Byzanz in der Kanzel, eine Stiftung Kaiser Heinrichs des II., als Kostbarkeit und Verbundenheit mit dem oströmischen Kaiserreich. Der lebendige Vortrag weckte alle müden Lebensgeister wieder auf.

Da der Wettergott sich an diesem zweiten Tag sehr warm und sonnig zeigte, konnten wir zwischen den Besichtigungen die wunderschönen Altstadtgassen mit ihren gemütlichen Cafés und Lokalitäten genießen. Dieses gemütliche Beisammensein und der dabei stattfindende Austausch hatte einen großen Anteil an der Nachwirkung dieser schönen Kulturreise.

Am dritten Tag besuchten wir dann noch Maastricht, die schöne mittelalterliche Hauptstadt der Niederländischen Provinz Limburg. Neben der interessanten Stadtführung blieben uns noch einige Stunden, um – teils durch persönliche Erkundungen – die vielen historischen Altstadteinblicke und Eindrücke durch Ruhepausen mit oder ohne Café auf uns wirken zu lassen.

Anschließend sollte es direkt auf die Heimreise gehen, wenn, ja wenn die Klimaanlage unseres Busses nicht plötzlich defekt gewesen wäre.... So ging es dann – allerdings bei einer Außentemperatur von über 30° und im Bus von über 37°C – zunächst ins nahe deutsche Eschweiler in eine Mercedes-Werkstatt. Erst knapp eineinhalb Stunden später fuhren wir dann mit einer einwandfrei funktionierenden Klimaanlage 'ab nach Kassel'. In Erinnerung bleiben wird sicher auch, neben der uns veranschaulichten geschichtlichen Bedeutung Aachens für das heutige Europa, für den, der es vorher noch nicht gesehen hatte, der beeindruckende, riesig und futuristisch wirkende Gebäudekomplex der RWTH Aachen, nämlich das größte europäische Universitätsklinikum am Stadtrand von Aachen und (gerade für uns Kasseler interessant zu sehen) der Aufbau der Stadt nach der Bombardierung, insbesondere die Rekonstruktion der historischen Gebäude. Alle waren zum guten Schluss der Meinung „Aachen ist eine Reise wert!“

Toni Müller und Werner Meyer

 

Kulturfahrt nach Fulda am 11.6.2014

Eine Fahrt mit Hindernissen am 11. Juni 2014 nach Fulda, die uns einen neuen Blick auf das frühe Mittelalter gewinnen ließ.

Eines der schwersten Gewitter hatte am Vorabend Kassel heimgesucht, Terrassen zerstört und Wasser in die Keller strömen lassen. Kurz vor der Abfahrt des Zuges nach Fulda am nächsten Morgen regnete es wieder in Strömen und doch erreichten die meisten Teilnehmer den Bahnhof. Es herrschte trotzdem – wie gewohnt – eine tolle Stimmung im Zug.

Zunächst fand eKrypten-Fresken in St.Andreas, Fuldaine beeindruckende Führung durch den Pfarrer in der Krypta von St. Andreas statt.

Die Fresken aus dem 10. Jahrhundert sind relativ gut erhalten, da diese erst im 20. Jahrhundert vom Putz befreit wurden. Erstaunt vernahmen wir die tiefsinnige Bedeutung der Krypta. Die anschaulichen Erklärungen des Pfarrers weckten bei uns einen neuen Blick auf die Kirche im Mittelalter.

 Das gut organisierte Bussystem der Stadt Fulda sorgte doch für einige Überraschungen bei uns: Änderung des Fahrplans, zwei Linien 9, doch letztlich klappte alles.

Fulda St.Lioba auf dem PetersbergEine wunderschöne Aussicht vom Petersberg auf die Rhön und die Stadt Fulda belohnte den Aufstieg zur Kirche, die auf einem Basaltkegel steht. Eine Schwester des Benediktinerordens empfing uns sehr freundlich und ließ die Heilige Lioba, die erste Äbtissin im Frankenreich, eine Verwandte von Bonifatius, für uns lebendig werden. Kaum jemand von uns hatte vorher von dieser weisen Frau des frühen Mitteltalers gehört, die Vorbild für Frauen geworden ist. Auch die Fresken des 9. Jahrhunderts wären ohne die professionelle Führung durch die Ordensschwester nicht zu erkennen gewesen.

 Das Ausruhen und Genießen von Kaffee und Kuchen zum Abschluss auf der Terrasse des Café Wess im Schatten tat allen gut. Auf der Heimfahrt war die einhellige Meinung, „Fulda ist eine Reise wert!“

Toni Müller

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